Personensuche in Hütschenhausen
Was hat die Feuerwehr dabei gemacht?



Die Männer und Frauen der Feuerwehr Ramstein-Miesenbach war in den letzten Tagen intensiv an der Suche nach einer vermissten dementen 82-jährigen Frau in Hütschenhausen beteiligt.
Dabei wurden den Feuerwehrleuten überwiegend Anerkennung aber auch teilweise Kritik wegen der Durchführung der Sucharbeiten entgegengebracht. Dies möchten wir als ihre freiwillige Feuerwehr zum Anlass nehmen, ihnen einen Einblick in die Arbeit bei einer solch umfangreichen Suchmaßnahme zu geben.
Zunächst einmal muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass es sich bei einer Vermisstensuche um eine sogenannte „Polizeilage“ handelt. Die Einsatzleitung liegt somit bei der Polizei. Die Feuerwehr ist aufgrund ihrer Ortskenntnisse und technischen sowie personellen Möglichkeiten nur unterstützend tätig. Soweit die allgemeinen Grundlagen.
Inwieweit war die Feuerwehr der Verbandsgemeinde nun in die Maßnahmen eingebunden?
Mit der Alarmierung am Montag gegen 22:00 Uhr war bereits die Polizei mit einem Suchhubschrauber im Einsatz. Im Laufe der Nacht wurden im Auftrag der Polizei drei Rettungshundestaffeln der Katastrophenschutzeinheiten der Landkreise Kaiserslautern und Zweibrücken sowie des DLRG Altenglan alarmiert. Mit sogenannten Mantrailer-Hunden, welche die Witterung anhand von Geruchsproben erfassen können, wurde versucht der vermutliche Weg der vermissten Frau nachzugehen. Ebenfalls wurden mit Flächen- und Trümmerhunden die weitläufigen Nebengebäude des Wohnhauses der Frau durchsucht. Diese Hunde benötigen im Gegensatz zu den Mantrailern keine Geruchsproben und reagieren auf jede gefunde Person. Da jeder Suchhund nur über eine begrenzte Arbeitszeit verfügt veranlasste die Mannschaft des Einsatzleitwagens über die verschiedenen Rettungsleitstellen nach und nach die Alarmierung der verschiedenen Rettungshundestaffeln. Die Suchen auf bis zu 5 Kilometer langen Strecken rund um Hütschenhausen verliefen jedoch ergebnislos, da die Hunde auch sehr alte Spuren wittern können und sie so vermutlich auch alten Spazierwegen der Frau gefolgt sind.
Gegen 7:00 Uhr wurde die Bevölkerung mittels Lautsprecherdurchsagen über das Verschwinden der Frau informiert und um die Kontrolle von Gartenhäusern und Nebengebäuden gebeten. Der Einsatz der Feuerwehr war hiermit beendet.
Gegen 11:00 Uhr erfolgte dann die nächste Alarmierung der Feuerwehr durch die Polizei.
Der Einsatzleitwagen 2 wurde als Kommunikationsmittel und wegen seines Besprechungsraums am Bürgerhaus Hütschenhausen aufgebaut. Hier wurden die Maßnahmen von 3 weiteren Rettungshundestaffeln, Suchtrupps der Feuerwehr, des Polizeihubschraubers und den Mulitkoptereinheiten des Katastrophenschutzes des Landkreis Kaiserslautern und der Feuerwehr Ramstein-Miesenbach in enger Absprache mit der Polizei koordiniert. Hierzu wurde das Suchgebiet in verschiedene Cluster eingeteilt und je nach Zugänglichkeit mittels Fußtrupps, Suchfahrzeugen oder den Multikoptern abgesucht. Meldungen von Zeugen führten dabei zu neuen Suchansätzen, blieben jedoch erfolglos, so dass die Suche am zweiten Abend gegen 23:00 Uhr eingestellt wurde.
Auch am dritten Tag wurde die Feuerwehr mit Material und Personal auf Anfrage der Polizei eingesetzt. Mit 6 weiteren Hundestaffeln waren nun fast alle Rettungshundestaffeln der Pfalz im Laufe der Suche eingesetzt. Ebenso war die Bereitschaftspolizei mit einer Hundertschaft an der Suche beteiligt. Somit konnte das Suchgebiet noch einmal ausgeweitet werden. Die bereits durchsuchten Gebiete ersteckten sich nun bereits über ein Gebiet von östlich der A62 bis zum Königsreich. Auch Scheunen und Nebengebäude am Ortsrand wurden durchsucht. Auch diese Maßnahmen blieben ergebnislos.
Am vierten Tag der Suche wurden nochmals die Bereitschaftspolizei eingesetzt. Hier stellte die Feuerwehr mit dem Einsatzleitwagen die Einsatzzentrale für die eingesetzten Kräfte der Bereitschaftspolizei und der Katastrophenschutzeinheiten wie z.B. den Multicoptereinheiten. Gegen 13:00 Uhr bedankte sich ein Vertreter der KriPo für die, wie er sagte, umsichtige und koordinierte Unterstützung, die er so noch nicht erlebt habe. Die Feuerwehr wurde aus dem Einsatzgeschehen herausgelöst und konnte die Feuerwache anfahren.
Neben dem primären Einsatzgeschehen spielen sich dabei hinter den Kulissen noch viele andere Dinge, unbemerkt von der Öffentlichkeit, ab. So muss der Grundschutz sichergestellt werden. Das heißt wir als Feuerwehr müssen weiterhin bei Bränden oder Unfällen einsatzbereit sein. Auch um die Verpflegung für die Einsatzkräfte muss sich jemand kümmern. Da wir Alle freiwillige Feuerwehrleute sind, muss mit dem Arbeitgeber das längere Fernbleiben vom Arbeitsplatz abgestimmt, und somit die Verfügbarkeit der Einsatzkräfte geklärt werden.
Und selbst das vorhanden sein einer Toilette oder Handy-Ladekabeln kann sich bei so langen Einsätzen als wichtig erweisen.
Obwohl unser Tun bisher erfolglos verlaufen ist, möchten wir uns an dieser Stelle auch einmal bedanken. Unser Dank gilt den über die Einsatzdauer eingesetzten insgesamt 109 Helfern der Feuerwehr und der Katastrophenschutzeinheiten, den Multicoptereinheiten, den Mitgliedern der Rettungshundestaffeln mit ihren Hunden und der Polizei. Zudem möchten wir uns bei der Ortsgemeinde Hütschenhausen für die gute Zusammenarbeit und den Bürgern von Hütschenhausen und Spesbach für die Unterstützung bedanken.
Auch so ein Einsatz zeigt: Helfer werden immer gebraucht. Vielleicht wäre das ja auch etwas für Sie.