Land unter in der VG Ramstein-Miesenbach

Land unter in der VG Ramstein-Miesenbach

Man denkt, „Man kennt das ja. Mal wieder Starkregen in der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach“. Aber was sich in dieser langen Einsatznacht abspielte, das haben selbst die erfahrensten Feuerwehrleute so noch nicht erlebt.

„Einsatz Feuerwehr Ramstein – Wasser im Keller“. Mit dieser Alarmmeldung wurde ein kleiner Teil der Feuerwehreinheit Ramstein zu einem Einsatz gerufen. Schon auf der Fahrt zur Feuerwache war klar – das gibt mehr. Die Straße waren bereits überflutet. Als das Erste Fahrzeug vom Hof rollte erfolgte die Nachalarmierung für alle Feuerwehrleute der Einheiten Ramstein und Niedermohr.

Vor allem in Ramstein, Steinwenden, Niedermohr und Katzenbach mussten Keller ausgepumpt und ausgespülte Kanaldeckel gesichert werden. Die Einsatzkräfte konnten einfach nicht überall gleichzeitig sein. Es erfolgte die Alarmierung der Feuerwehr Landstuhl zur Unterstützung. Ebenfalls wurde das Technische Hilfswerk aus Kaiserslautern angefordert. Von der Berufsfeuerwehr wurde ein Container mit Pumpen nach Ramstein gebracht.

Zeitgleich zu den ganzen Wassereinsätzen wurde die Einheit Ramstein noch zu einem Brandmeldealarm in das Industriegebiet angefordert. Glücklicherweise ein Fehlalarm.

Das Resultat dieser langen Einsatznacht: 87 Einsätze bei denen ca. 110 Einsatzkräfte eingesetzt waren.

Und wieder sind es Kleinigkeiten die den Einsatzkräften (und somit den Geschädigten selbst) helfen würden. Ein Schacht im Keller von ca. 30 auf 30 cm am tiefsten Punkt des Kellers ermöglicht das fast komplette leerpumpen des Kellers. Ohne diesen Schacht bleiben sonst 7 bis 8 cm Wasser im Keller stehen. Mehr schaffen die Pumpen nicht.
Gut sichtbare Hausnummern erleichtern es der Feuerwehr – und im Bedarfsfall auch dem Rettungsdienst – schnell das entsprechende Gebäude zu finden.

Nach einer kurzen Nacht erhielten wir dann zwei Stunden nach Einsatzende den nächsten Alarm: „Wasser im Keller“.

Florianstag 2019

Florianstag 2019

Der Namenstag des Schutzpatrons der Feuerwehr „St.Florian“ begeht die Feuerwehr der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach alljährlich mit dem „Florianstag“. Und wenn eine Veranstaltung jedes Jahr aufs Neue stattfindet, wäre es ein leichtes, den Bericht vom Vorjahr zu nehmen, die Namen auszutauschen und fertig wäre ein neuer Beitrag für die Homepage oder die Zeitung. Die Wenigsten würden diese Kopie bemerken. 

Doch so einfach ist es nicht. Das würde niemandem gerecht. Nicht dem jährlichen Besuch auf dem Friedhof wo auf den Gräbern der verstorbenen Feuerwehrleute eine Blume niedergelegt wird. Auch nicht der wunderschönen Predigt die Pfarrerin Dötzkirchner beim ökumenischen Gottesdienst in der evangelischen Kirche in Ramstein hielt, und die vor allem die anwesenden Feuerwehrleute begeisterte. Und auch nicht den vielen Beförderungen und Ehrungen die Bürgermeister Ralf Hechler mit dem Ersten Beigeordneten und Feuerwehrdezernenten Markus Klein bei der anschließenden Floriansfeier in der Feuerwache vornehmen konnten. 

Gleich sechs Jugendlichen konnte Ralf Hechler ihren Jugendfeuerwehrausweis überreichen. Justin Duflot, Lennya Hauser, Kimberly Holzhauser, Fynn Karrenberg, Ruben Maue und Jannik Peters sind im Laufe des Jahres zu der Nachwuchsorganisation der Feuerwehr gestoßen und wurden per Handschlag in die Jugendfeuerwehr aufgenommen. 

Per Handschlag zur ordnungsgemäßen Erfüllung ihrer Aufgaben wurden Ruben Maue, Fabian Dietrich und Jannik Peters für den Dienst in der aktiven Feuerwehr verpflichtet. Die drei jungen Männer wurden aus der Jugendfeuerwehr in die aktive Wehr übernommen. 

Zum Feuerwehrmann wurde Bastian Altherr, Niklas Lösch, Dominik Neuber, Sebastian Roth, Malte Ubatzka und Niels Vereecke befördert.  

In den Dienstgrad eines Oberfeuerwehrmanns wurde Philipp Geib, Markus Heib und Sascha Holstein befördert. Oberfeuerwehrfrau wurde Kimberly Callerame. 

Über ihre Beförderung zum Hauptfeuerwehrmann konnten sich Raphael Germeshausen und Phil Massey freuen. 

Mit steigendem Dienstgrad geht auch eine steigende Verantwortung einher. Darüber sind sich auch Michael Brunnmeier, Daniel Gaißmaier und Sabrina Hauck im Klaren. Sie wurden zum Brandmeister bzw. zur Brandmeisterin ernannt und können ab sofort auch Führungsaufgaben innerhalb der Feuerwehr ausführen. 

Neben den Beförderungen konnten auch mehrere Ehrungen für langjährige Tätigkeit im Ehrenamt der Feuerwehr ausgesprochen werden. Mit dem Ehrenzeichen in Bronze für zehn Jahre Zugehörigkeit zur freiwilligen Feuerwehr wurden Bastian Altherr, Max Fischer, Christian Hemmer, Sebastian Westrich und Eddy Vereecke geehrt. 

In der Wehrführung der Einheit Niedermohr gab es eine Veränderung, die am Florianstag vollzogen wurde. Auf eigenen Wunsch wurde Daniel Mende als stellvertretender Wehrführer entpflichtet. Ralf Hechler dankte ihm für sein bisheriges Engagement. Er bleibt weiterhin als Feuerwehrmann in seiner Einheit tätig.  

Als Kommissarischer stellvertretender Wehrführer wurde Christian Kaiser beauftragt. Ralf Hechler wünschte ihm eine glückliche Hand in seiner neuen Position, die er nach Absolvierung der entsprechenden Lehrgänge voll ausführen wird. 

Mit einem Kameradschaftsabend lies man den Abend ausklingen. 

Feuerwehr der Verbandsgemeinde rückt 285 mal für Sie aus

Feuerwehr der Verbandsgemeinde rückt 285 mal für Sie aus

Es ist kurz vor drei Uhr am Morgen des 30. Dezember als wir von einem Einsatz zurück an die Feuerwache nach Ramstein fahren. Dieser Einsatz und ein ereignisreiches Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Die Straßen sind leer. Sie liegen in ihren Betten genau wie wir zwei Stunden zuvor. Da geht einem doch einiges durch den (müden) Kopf. Wir haben es wieder einmal geschafft größeren Schaden abzuwenden. Heute Nacht sind wir mit vier Fahrzeugen und dreiundzwanzig Feuerwehrleuten ausgerückt. Weitere zwölf Feuerwehrleute waren während des Einsatzes in der Feuerwache in Bereitschaft. Es macht einen schon stolz dazu beizutragen, dass Sie in diesem Moment ruhig und sicher in Ihren Betten liegen können.  

Zu 285 Einsätzen mussten die Männer und Frauen der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach in diesem Jahr ausrücken. Würde man die Einsätze der Einheit Niedermohr einzeln werten käme man sogar auf 308 Alarmierungen. Insgesamt waren wir so rund 395 Stunden für Sie im Einsatz. Laut Statistik waren so 3.761 Feuerwehrleute 4.521 Mannstunden im Einsatz. Außergewöhnlich in diesem Jahr waren die vielen Einsätze nach Starkregen. Gleich 68-mal musste hier in der Verbandsgemeinde, aber auch in Kaiserslautern Hilfe geleistet werden. Neben 46 Bränden musste zu 41 Verkehrsunfällen, meist auf den Autobahnen, ausgerückt werden. Acht Mal wurden die in Ramstein stationierten Teileinheiten der Katastrophenschutzeinheiten zu Einsätzen im Landkreis alarmiert. Zudem waren 18 Brandsicherheitsdienste bei Martinsfeuern, Festumzügen und Knutfesten zu absolvieren. Auch Sturmschäden, Türöffnungen, Rohrbrüche und Tierrettungen hielten uns auf Trab. Zudem kommen weitere, teils skurrile oder auch überflüssige Alarmierungen, wie zum Beispiel ein Verkehrsunfall mit vermutlich eingeklemmter Person der sich als einfacher Ausparkunfall entpuppte. Hierzu wurden über fünfzig Feuerwehrleute alarmiert. Und auch hier kommen wir wie gerufen. 

Viele Zahlen, viel Statistik. Hinter jedem Alarm ein Notfall, für den wir alles stehen und liegen lassen, um für Sie im Ehrenamt auszurücken. Jetzt ist es bald drei Uhr, wir rollen mit unseren Einsatzfahrzeugen wieder auf den Hof der Feuerwache. Jetzt noch die benutzten Schläuche austauschen. Auch die gebrauchten Atemschutzgeräte und die nasse Einsatzkleidung muss erneuert werden. Der Einsatzbericht ist geschrieben. Abmelden bei der Rettungsleitstelle – Wir sind wieder einsatzbereit.  

Zu Hause angekommen fällt man müde aber zufrieden in sein Bett. Sicher, man hätte auch lieber durchgeschlafen, aber so ist das nun mal bei der Feuerwehr. Wenn der Alarm geht braucht jemand unsere ehrenamtliche Hilfe. In zwei Stunden klingelt der Wecker.

Kreisjugendfeuerwehrwart Michael Kassel verabschiedet

Kreisjugendfeuerwehrwart Michael Kassel verabschiedet

Bereits vor drei Wochen wurde Michael Kassel altersbedingt aus dem aktiven Dienst der Feuerwehr Ramstein-Miesenbach verabschiedet. Berechtigterweise wurde er dabei für seine Leistungen noch einmal mit hohen Ehrungen bedacht. 

Doch Michael Kassel war noch mehr als Feuerwehrmann mit Leib und Seele. Sein Herzblut gehört der Jugend. So bekleidet er bereits seit 33 Jahren das Amt des Kreisjugendfeuerwehrwartes, also des höchsten Vertreters der Jugendabteilungen der Feuerwehren. In dieser Zeit hat er viel bewegt. Die Zahl „seiner“ Jugendfeuerwehren ist während seiner Amtszeit von zwei auf sechszehn gestiegen. Und diese wollten ihren Kreisjugendfeuerwehrwart auf ganz besondere Art und Weise aus seinem Amt verabschieden und so noch einmal „Danke“ sagen. 

In wochenlangen, geheimen Planungen bereiteten die Jugendfeuerwehren des Landkreises alles vor. Seine Familie wurde eingeweiht, Weggefährten, Ehrengäste und alle Jugendfeuerwehren wurden eingeladen. Ein tragfähiges Konzept für eine Jugendveranstaltung, bei der ihre langjährige Führungspersönlichkeit verabschiedet werden sollte, wurde erstellt. Hinter den Kulissen tat sich viel und es war tatsächlich gelungen alle Aktionen bis zum letzten Tag geheim zu halten. Eine klasse Leistung, wenn man bedenkt wie viele Leute in die Vorbereitungen eingebunden waren. 

Dann war es so weit. Der große Tag. Michael Kassel wurde von seinem Enkel Lion auf den Fußballplatz gelockt um ihn so von der Feuerwache in Ramstein fern zu halten. Dort wurde alles für seinen großen Abend aufgebaut. Erst am Nachmittag wurde ihm mitgeteilt, dass er sich für den Abend in seine Uniform werfen muss, da noch eine besondere Veranstaltung anstehen würde. 

Um 19:00 Uhr war es dann so weit: Michael Kassel wurde, immer noch nichts ahnend ob des Ausmaßes der Veranstaltung, vom Löschgruppenfahrzeug der Jugendfeuerwehr Ramstein zu Hause abgeholt. Als dann das Fahrzeug auf die Straße zur Feuerwache einbog säumten dort knapp zweihundert Jugendfeuerwehrleute die restliche Wegstrecke zur Feuerwache. Michael Kassel ließ es sich ab dieser Stelle nicht nehmen zu Fuß den, durch Fackeln beleuchteten, Weg zur Feuerwache zu beschreiten. Dort war „seine“ Feuerwache mit Effektstrahlern in blaues Licht getaucht. Schwedenfackeln und ein kleines Feuerwerk sorgten für einen stimmungsvollen Empfang. 

Auch in der Feuerwache hat man sich etwas einfallen lassen. Ein Zelt, in dem das Rednerpult untergebracht war, ein Schwenkgrill, eine Feuerwehrpumpe und viel Grün, dazu Garniturenbänke für alle Gäste und eine Gartenbank für Michael Kassel und seine Frau Bärbel, ließen Zeltlageratmosphäre aufkommen.  

Jugendgerecht kurz gehalten begrüßte Bürgermeister Ralf Hechler alle Anwesenden in der, bis auf den letzten Platz besetzten, Feuerwache. 

Bevor die Erste Kreisbeigeordente Gudrun Hess-Schmidt den Kreisjugendfeuerwehrwart aus seiner verantwortungsvollen Position entlassen konnte stand für ihn jedoch noch eine hohe Auszeichnung an. Mit dem goldenen Feuerwehrehrenzeichen am Bande, erhielt Michael Kassel eine Ehrung die üblicherweise nur hohen Feuerwehr-Führungskräften verliehen wird. 

Im Anschluss bekam er seine Entpflichtungsurkunde überreicht. Ein großes Kapitel (Jugend-) Feuerwehrgeschichte wurde geschlossen. Michael Kassel wird jedoch auch ohne Amt seiner Jugendfeuerwehr erhalten bleiben. „Ich hab‘ es gerne gemacht“ so der Verabschiedete. 

Im Vorfeld hatten alle Jugendwarte des Landkreises ihren neuen Kreisjugendfeuerwehrwart und dessen Stellvertreter gewählt. So konnte die Erste Kreisbeigeordnete Kassels bisherigen Stellvertreter Peter Szombach zum Kreisjugendfeuerwehrwart und Julian Kassel als dessen neuen Stellvertreter, auf die Dauer von zehn Jahren verpflichten. 

Als erste Amtshandlung ernannte Peter Szombach seinem Vorgänger Michael Kassel zum Ehren-Kinder-KFI. Ein KFI, also ein Kreisfeuerwehrinspekteur, ist der oberste Feuerwehrmann im Landkreis. Und bereits während seiner aktiven Zeit wurde Michael Kassel von vielen als Kinder-KFI tituliert. Die überreichte gerahmte Urkunde enthielt in einem Kästchen auf der Rückseite eine knapp fünf Meter lange Unterschriftenliste die von allen Jugendfeuerwehren des Landkreises unterzeichnet war. 

Zudem erhielt er mit seiner Ehrenwürde das Recht, in den Kreiszeltlagern Rührei zuzubereiten (was er in allen bisherigen Pfingstzeltlagern als Chef des Küchenteams gemacht hatte und somit eine Tradition geschaffen hat). Zudem darf er seine Fahne hissen. Doch was hat es mit dieser Fahne auf sich? 

In der letzten Sitzung der Jugendwarte des Landkreises unter seiner Führung gab er seinen Jugendwarten sein Credo mit auf den Weg indem er folgendes forderte: „Schreibt Euch das auf Eure Fahnen: Die Jugendwarte sind für die Kinder da – nicht umkehrt!“ Und genau das haben die Jugendwarte gemacht und Michael eine Fahne mit seinem Konterfei und diesem Leitspruch überreicht. Eine gelungene Überraschung. 

Wie vielseitig Jugendarbeit bei der Feuerwehr ist zeigten dann einige Kameraden der (Jugend-) Feuerwehr Enkenbach-Alsenborn. Sie hatten für Michael ein Lied geschrieben das als Video eingespielt, und von allen Anwesenden kräftig mitgesungen wurde. 

Rudi Molter, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, dankte Michael Kassel für die geleistete Arbeit und die vielen guten Ideen, die er in die Verbandsarbeit eingebracht hat. Er überreichte ihm einen Umschlag seiner Vorstandskollegen sowie einen selbstgegossenen Florian. 

Dass die Arbeit von Michael Kassel auch weit über die Landkreisgrenzen hinaus geschätzt wird, zeigten die nächsten Redner. Landesjugendfeuerwehrwart Matthias Görgen der auch stellvertretender Bundesjugendleiter der Deutschen Jugendfeuerwehr ist, rief mit einigen Anekdoten sein Zusammentreffen mit Michael Kassel in Erinnerung. Zusammen mit dem stellvertretenden Landesjugendfeuerwehrwart, Jörg Michel, durfte er Michael Kassel die Ehrennadel in Gold der Deutschen Jugendfeuerwehr überreichen; die höchste Auszeichnung welche die Jugendfeuerwehr zu vergeben hat. 

Auch KFI Hans Weber, ließ es sich nicht nehmen seinen persönlichen, und den Dank aller Feuerwehrleute des Landkreises, für die Leistungen von Michael Kassel auszusprechen.  

Werner Lang, ehemaliger Kreisjugendfeuerwehrwart des Landkreises Südwestpfalz und guter Freund überreichte seinem Weggefährten als Dank ein Bild von seinen Jugendfeuerwehren. 

Auch Bärbel Kassel wurde für die Unterstützung ihres Mannes bei seiner Arbeit für die Jugendfeuerwehren gedankt. Peter Szombach überreichte ihr ein zusammengestelltes „Rentner-Erduldungs-Paket“ mit dem die Kreisjugendfeuerwehr versuchte ihr den neuen Lebensabschnitt zu versüßen. 

Ein weiteres, auf Michael Kassel geschriebenes Lied der (Jugend-)Feuerwehr Enkenbach-Alsenborn, setzte eine würdigen Schlusspunkt für eine gelungenen Veranstaltung. Bei der anschließenden „After-Show-Party“ waren sich alle einig: „Wenn jemand diese ganzen Ehrungen Verdient hat, dann Michael.“  

 

Feuerwehr zum anfassen beim Tag der offenen Tür

Feuerwehr zum anfassen beim Tag der offenen Tür

Feuerwehr zum Anfassen. Unter diesem Motto veranstaltete die Feuerwehr der Verbandsgemeinde Ramstein-Miesenbach ihren Tag der offenen Tür. Ausrichter war in diesem Jahr die Wehreinheit in Niedermohr. Und dort hat man sich einiges für die vielen Gäste einfallen lassen.

Wie schwer ist eine Rettungsschere und wie fühlt es sich an, wenn man damit selbst einmal an einem Auto rumschneidet? Was gehört alles zur Beladung des neuen HLF10 der Einheit Niedermohr und welche Fahrzeug gibt es noch in der Feuerwehr der Verbandsgemeinde. Diese und noch viele weitere spannenden Fragen wurden hier antwortet. Und das Beste daran: Man konnte es unter fachkundiger Anleitung auch direkt ausprobieren. Ganz neue Einblicke für Viele.

Auch die Kinder kamen voll auf ihre Kosten. Wasserspritzen bei der Jugendfeuerwehr und eine große Luftkissenburg ließen bei hochsommerlichen Temperaturen keine Langeweile aufkommen. Beim Jugendrotkreuz konnte man sich gruselige „Verletzungen“ schminken lassen. Es gab Fotos in voller Einsatzkleidung die dann per Computer vor eine Feuerwand gestellt wurden. So konnte sich jedes Kind sein „Einsatzbild“ mit nach Hause nehmen.

Zusätzlich konnten Fahrten mit der Drehleiter gewonnen werden. Niedermohr von oben. Ein Anblick den man nur mit Hilfe der Feuerwehr bekommen kann. Wer nicht so viel Glück hatte konnte sich auf einer Rundfahrt mit einem Löschgruppenfahrzeug wie ein Feuerwehrmann auf Einsatzfahrt fühlen.

Wie es sich für einen Tag der offenen Tür gehört hat sich das Küchenteam voll ins Zeug gelegt: Bratwurst, Schnitzelsandwich, knusprige Pommes oder leckeren Rollbraten. Nachmittags ein großes Kuchenbuffet – So ist ein Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr. Sie sehen also, wer nicht dabei war hat wirklich etwas versäumt und muss nun ein Jahr warten bis es wieder heißt: Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr – dann bei der Wehreinheit Ramstein.

Familientag der Feuerwehr fällt ins Wasser   – 63 Einsätze innerhalb weniger Stunden –

Familientag der Feuerwehr fällt ins Wasser – 63 Einsätze innerhalb weniger Stunden –

Wie regional begrenzt das starke Unwetter war, dass sich am Samstag über Ramstein ergoss, sieht man auch daran, dass am Montag in der Zeitung kein Bericht darüber zu finden war.
Gleich 63 mal mussten die Wehren der Verbandsgemeinde an diesem Samstag Nachmittag ausrücken. Sie wurden durch das Technische Hilfswerk und einem Zug der Feuerwehr aus Kaiserslautern mit Material und Personal unterstützt.  

Mit unserem Bericht möchten wir Ihnen einmal einen Einblick hinter die Kulissen einer solchen Einsatzlage geben. Vielleicht können Sie dann auch besser verstehen wieso die Feuerwehr nicht in jedem Fall helfen kann.  

Geplant war für diesen Samstag eigentlich der jährliche Familientag der Feuerwehr Ramstein. Ziel der diesjährigen Wanderung war die Feuerwache in Niedermohr wo man zu einem Grillfest eingeladen war. Obwohl die Feuerwehreinheit Niedermohr die Bereitschaft für ihre Ramsteiner Kameraden übernommen hatte, konnten nicht alle mitwandern. Denn schließlich muss im Einsatzfall auch die Zentrale besetzt werden. Ein Fahrzeug des Gefahrstoffzuges war in Bereitschaft für den Landkreis Kusel. Auch hier musste Personal zurückgehalten werden. Dass diese Vorsichtsmaßnahmen nicht unbegründet waren sollte sich im Laufe des Tages noch zeigen.  

Zusätzlich war noch ein Fahrzeug beim  Benefizlauf „Hero’s für Hero’s“ am Sportgelände gebunden und einige Kameraden waren als Ausbilder oder Teilnehmer auf dem Fernmeldelehrgang in Enkenbach-Alsenborn. Sie sollten später noch Alle nach Niedermohr kommen. 

So machte sich der Rest der Truppe auf zur Wanderung nach Niedermohr. Unterwegs konnte man schon sehen und hören dass sich da etwas zusammen braut. Kurz vor Niedermohr dann die ersten Schauer und die Nachricht dass es in Ramstein stark regnen würde. So war es auch nicht verwunderlich als beim Eintreffen an der Feuerwache in Niedermohr der erste Alarm auflief. „Keller unter Wasser“ meldetet die integrierte Leitstelle aus Kaiserslautern. Die Feuerwehr Niedermohr rückte aus.  

Auch die Ramsteiner Wehrleute wurden an die Feuerwache nach Ramstein gefahren. Auf der Anfahrt über Katzenbach konnte man die ganze Aufregung noch nicht greifen. Die Straßen waren trocken. Das änderte sich schlagartig als Höhe Wasserturm  weitere Alarmierungen auf den Funkmeldeemfängern aufliefen und dort das Wasser in breiten Strömen Richtung Ramstein lief. Ramstein war am absaufen. 

Die ersten Rückmeldungen der ausgerückten Fahrzeuge ließen nichts Gutes erahnen. Die Mannschaft in der Einsatzzentrale hatte alle Hände voll zu tun. Zudem hatte ein Blitz in die Kommunikationsanlage eingeschlagen. Die Alarmmeldungen konnten kurzzeitig nur über Funk, und nicht wie sonst üblich per Fax, entgegengenommen werden.  

Die Einsatzaufgaben wurden dann in der Reihenfolge ihres Eintreffens an die ausgerückten Fahrzeuge verteilt. Nur in begründeten Notfällen wurde eine Meldung vorrangig behandelt. So zum Beispiel die Meldung dass eine alte Frau in ihrer Kellerwohnung eingeschlossen sei und das Wasser dort steigen würde. 

Von der Bahnhofstraße, wo das Wasser bis zu den Oberschenkeln der Einsatzkräfte reichte, wurde weitere Hilfe angefordert. „Lasst Euch was einfallen“ so die Anforderung an die Einsatzzentrale. Das Technische Hilfswerk und die Feuerwehr Kaiserslautern mit einem Abrollbehälter voll mit Schmutzwasserpumpen wurden daraufhin alarmiert. 

Bei diesen Naturgewalten ist dann auch die Feuerwehr machtlos. Hier zählt es dann die Menschen zu schützen indem man zum Beispiel Gebäude stromlos schalten lässt um die Gefahr eines Stromschlages für die Bewohner auszuschließen. Dafür steht uns auch auf einem Fahrzeug ein Messgerät zur Spannungsprüfung zur Verfügung. Bei dieser Anzahl von Einsatzaufträgen ist jedoch für die Einsatzkräfte zuerst einmal oberste Vorsicht geboten.  

Zu alle dem brannte zur gleichen Zeit im Landkreis Kusel eine Farbenfabrik zu der nun noch das Kreisfahrzeug aus Ramstein zur Ausgabe von Atemschutzgeräten angefordert wurde. Die Mannschaften wurden durchgetauscht das Fahrzeug machte sich auf in Richtung Kusel. 

In der Zentrale liefen immer noch Notrufe ein, die von Bürgern über die 112 an die Leitstelle nach Kaiserslautern abgesetzt wurden und dann per Funk nach Ramstein übermittelt wurden. Die Listen wurden immer länger. Einige Einsätze konnten als erledigt abgehakt werden, neu kamen hinzu. Wo ist welches Fahrzeug? Welche Einsatzstellen sind abgearbeitet? Es galt den Überblick zu behalten. Parallel dazu wurde fieberhaft an der beschädigten Kommunikationsanlage gearbeitet. Gut, dass auch hier Vorkehrungen getroffen sind und man immer Ausweichmöglichkeiten vorhält. 

Leider konnte die Feuerwehr nicht überall Hilfe leisten wo sie eintraf. Nicht überall konnten die Pumpen eingesetzt werden.  Dazu muss man wissen, dass die Tauchpumpen das Wasser nur bis ca. acht cm absaugen können. Dann ist Eigeninitiative durch die Betroffenen gefordert. Ein Schacht von dreißig mal dreißig cm am tiefsten Punkt des Kellers könnte hier Abhilfe schaffen. Dort könnte man die Pumpe reinstellen und dann den kompletten Keller leerpumpen – nur wer hat den schon?  

Schön war auch zu sehen, dass nicht immer die Feuerwehr zum Zuge kommen musste, sondern dass hilfsbereite Nachbarn mit Hand anlegten.  

Nicht nur die Erklärungen der Feuerwehr stießen bei einigen Mitbürgern auf Unverständnis was teilweise auch lautstark zum Ausdruck gebracht wurde. Umgekehrt musste auch so mancher Feuerwehrmann den Kopf schütteln, wenn von ihm gefordert wurde den Keller durchzuwischen. Das ist nicht die Aufgabe der Feuerwehr! 

Doch nicht nur Keller waren auszupumpen. Es musste auch eine Türöffnung vorgenommen werden. Ein Mieter, der sich zu der Zeit nicht im Ort befand,  hatte von der Wetterlage erfahren und mitgeteilt dass seine Dachfenster nicht verschlossen wären. Hier wurde die Tür geöffnet und die Fenster verschlossen. Ein größerer Schaden konnte verhindert werden. 

Gegen Abend, die meisten Keller waren leergepumpt, das Kreisfahrzeug war aus Kusel zurück, und in der Einsatzzentrale wurden die Einsatzberichte erfasst, da machte sich dann doch der Eine oder Andere aus den Reihen der Feuerwehr so seine Gedanken. Wie sieht das bei mir zu Hause jetzt wohl aus? Habe ich auch einen Keller voll Wasser? Dies war glücklicherweise bei den Wenigsten der Fall. Aber so ist das nun mal bei der Feuerwehr – zuerst bekommen die Anderen geholfen – so gut es eben geht. 

Am späten Abend machte man sich dann doch noch gemeinsam auf zu der Feuerwache nach Niedermohr wo die Feuerwehrleute ihren Familientag, dann ohne die Familienangehörigen, ausklingen ließen. Doch in der Ferne kündigte sich das nächste Gewitter bereits mit Blitzen und Donner an.  

 

Nachtrag: Am Sonntag kam dann nur noch ein weiterer Einsatz dazu. Am Montag wurde Ramstein von einer Windhose heimgesucht. Einige Dächer wurden in Mitleidenschaft gezogen und an der Feuerwache hielt ein Baum dem Sturm nicht  stand. Dann erwischte es Kaiserslautern. Landunter. Dort waren wir, wie viele andere Feuerwehren aus dem Landkreis auch, mit zwei Fahrzeugen im Einsatz.