Wenn, wie am letzten Samstag, fast sämtliche Fahrzeuge der Feuerwehr Ramstein, sowie sechs Rettungswagen und weitere Blaulichtfahrzeuge eine Einsatzstelle anfahren, dann kann man schon von einer großen Schadenslage ausgehen.
Glücklicherweise handelte es sich hierbei nur um eine große Übung der Ramsteiner Wehr. Übungen, wie in Niedermohr immer Montags und in Ramstein immer Freitags, sind wichtig um sich auf bevorstehende Aufgaben vorzubereiten, Geräte und Einsatzabläufe zu trainieren und so im Ernstfall bestmögliche Hilfe leisten zu können. So bereiteten sich die Wehren in kleinen Gruppen in Theorie und Praxis vor. Dabei ist es aber auch wichtig in größeren Verbänden und mit anderen Einheiten das Zusammenspiel z.B. mit dem Rettungsdienst zu Üben. Genau das war das Ziel der Ramsteiner Großübung.
Hierzu ereilten die Helfer am frühen Samstagnachmittag gleich zwei kurz hintereinander eingehende Alarmierungen. Beim ersten Einsatzszenario wurde die Wehr zu einer verletzten Person auf einem 25 Meter hohem Silo der Firm Rettenmeier alarmiert. Dieser Einsatz wurde von dem Löschgruppenfahrzeug und der Drehleiter übernommen. An der Einsatzstelle wurde die Lage erkundet und schließlich zwei Helfer des Rettungsdienstes mit der Drehleiter zur stark blutenden Person auf das Silo verbracht. Nachdem sie die Person stabilisiert hatten, konnte diese mit der Schleifkorbtrage mit der Drehleiter vom Turm gerettet werden um dann zunächst im Krankenwagen erstversorgt, und dann in ein Krankenhaus überstellt zu werden.
Beim zweiten Einsatzszenario wurde die Wehr zu einem Verkehrsunfall mit einem Bus alarmiert. Hier ging man von ca. 25 Insassen aus. Beim Eintreffen des Rettungszuges an der Einsatzstelle hatten die Übungsvorbereiter ganze Arbeit geleistet. Ein PKW mit einer eingeklemmten Person war mit dem Bus kollidiert. Dieser ist dabei auf die Seite gekippt. Die Verletztendarsteller waren durch das DRK Ramstein geschminkt, um bei den verschiedenen Verletzungsmustern zusammen mit dem Rettungsdienst hier sehr realistisch arbeiten zu können. Der Bus wurde nach Sichtung und Rücksprache mit dem Rettungsdienst geräumt. Die Schnelleinsatzgruppe (SEG) Sanitätsdienst und die SEG-Betreuung des Katastrophenschutzes kamen hier ebenso zum Einsatz wie der leitende Notarzt und der Organisatorische Leiter Rettungsdienst. Alle „Verletzten“ wurden gerettet, erstversorgt und dann in die umliegenden Krankenhäuser verbracht.
Nach gut zwei Stunden war die Übung erfolgreich beendet. Sicher hat jede Teileinheit hierbei wertvolle Erkenntnisse gesammelt, die in die weitere Ausbildung einfliesen können. So tragen solche gemeinsamen Übungen dazu bei wieder ein kleines bisschen besser zu werden um so dann noch bessere Hilfe leisten zu können.
Nach dem Ende der Übung wurden dann alle Teilnehmer in der Feuerwache Ramstein durch die SEG Verpflegung verköstigt.
An dieser Stelle sei ein Dank angebracht an die Übungsvorbereitung, die Firma Rettenmeier für die Bereitstellung ihres Firmengeländes, den Verletzendarstellern, dem Schminkteam, dem Rettungsdienst, der Einheit Niedermohr die trotz ihres Schlachtfestes aus noch an der Übung teilnahm, und allen Helfern von Feuerwehr und Rettungsdienst die wieder einen Samstag geopfert haben, um zukünftig ihren Mitbürgern noch besser helfen zu können.